Tinu sagt: auch mit 40 Jahren \u201ef\u00e4gt\u201c es auf Reisen zu sein. Eine Reise die uns weiter im zick-zack Kurs durch Rum\u00e4nien f\u00fchrt. Nachdem sch\u00f6nen Geburtstag von Tinu zieht es uns zur\u00fcck in die Berge zumal auch Petrus mal wieder auf unserer Seite ist. Der National Park \u201ePiatra Craiului\u201c wartet mit sch\u00f6nen Felsformationen und einem atemraubenden Aufstieg auf unsere Kletterk\u00fcnste. Nicht etwa mit Seil und Kletterfinken bepackt kraxeln wir hier hoch, nein, der \u201enormale\u201c Wanderweg f\u00fchrt uns steil den Berg hinauf. Die M\u00fche hat sich gelohnt, die Aussicht und die bizarren Felsbl\u00f6cke sind wundersch\u00f6n. Da die Ecke als sehr B\u00e4ren-freundlich gilt, bimmelt Rebi nat\u00fcrlich wieder munter die Bimmel \ud83d\ude09 Auch dieses Mal l\u00e4uft uns Meister Petz nicht \u00fcber den Weg (welch Wunder). Unten im Tal feiern wir an einem sch\u00f6nen Pl\u00e4tzchen beim Fluss dann die Taufe von Snoopy (siehe Snoopy-Blog <\/a>). Danach f\u00fchrt uns der Weg durch die \u00f6de Donau-Ebene ans schwarze Meer, genau genommen zum MEGA-Touristen-Ort Konstanza, welcher jedoch Ende September so ziemlich ausgestorben wirkt. Mit M\u00fch und Not finden wir noch einen Campingplatz, \u00dcBELST eklig, aber wundersch\u00f6n am Meer gelegen. Konstanza selbst wird im Reisef\u00fchrer zwar als \u201emust see\u201c empfohlen, von uns gibt\u2019s aber ein \u201eDaumen runter\u201c f\u00fcr eine uncharmante, heruntergekommene Stadt. Weiter geht\u2019s der K\u00fcste entlang Richtung Norden ins Donaudelta. Zwischenstopp in den sch\u00f6nen r\u00f6mischen Ruinen von Istria. Im Donaudelta f\u00fchrt uns der Weg nach Murighiol, ein kleines Dorf mit dem besten Ausgangspunkt f\u00fcr Boot-Touren im Delta. Dort \u201egabelt\u201c uns Romeo im \u201evorbeifahren\u201c auf und bringt uns auf seinen kleinen gem\u00fctlichen Campingplatz mit S\u00fcdsee-Flair. Gleichzeitig ist Romeo lizenzierter Touren-Guide und f\u00fchrt mit seinem Motorboot kreuz uns quer durchs Delta. Am ersten Tag erhaschen wir sogar einige Blicke auf die kurligen Pelikane und Kormorane und immer wieder tuckern wir durch die engen Flussarme. Dabei haben wir auch gen\u00fcgend Zeit um mal wieder die Rute auszuwerfen\u2026 selbstverst\u00e4ndlich versorgen uns andere Fischer wieder einmal mehr mit Tuika \ud83d\ude09 Am n\u00e4chsten Tag erhalten wir die reizende Gesellschaft von Jean-Marc und Marcel aus der Schweiz (zwei Ex-Arbeitskollegen von Tinu) welche auf der Durchreise sind. Romeo und seine Frau haben zu diesem Anlass eine \u00dcberraschung parat. Kaum zur\u00fcck auf dem Camping, wird hausgemachte Fischsuppe aufgetischt (sehr zu Freuden von Marcel ;-)). Nat\u00fcrlich mit Fischkopf und Allem \ud83d\ude42 Die kurze Nacht (man hat sich viel zu erz\u00e4hlen, hicks) endet dann am Morgen, kurz nach dem Kaffee, wieder auf dem h\u00fcbschen Boot von Romeo und wieder kreuz und quer durchs Delta. Diesmal machen wir Halt auf der Insel Carmaoran wo uns ein Bauer mit Traktor und Anh\u00e4nger abholen kommt (Resi, i hol di mitem Traktor ab, schubidu sha la la). Im Anh\u00e4nger fahren wir dann durch einen wundersch\u00f6nen Wald und kriegen fast nasse F\u00fcsse, denn der Wasserpegel im Wald ist ziemlich hoch und das Wasser l\u00e4uft durch jede kleine Ritze in den Anh\u00e4nger. Alles in Allem einfach wieder eine abwechslungsreiche Tour durchs Delta mit vielen lustigen Gespr\u00e4chen zu Viert. Am n\u00e4chsten Tag fahren wir dann wieder zur\u00fcck nach Brasov, wo Snoopy einen Termin in der VW-Garage hat, zwecks Keilriemenwechsel. Auf dem Weg halten wir noch bei den \u201eVulcan de Boue\u201c an. Schon von weitem h\u00f6ren wir das blubbern des Schlamms in den kleinen Vulkanen. Sehr eindr\u00fccklich welches Wunder die Natur hier vollbringt, in grossem Umkreis hat der Schlamm schon tiefe Canyons in der Erde hinterlassen, eine \u201espace-ige\u201c Mondlandschaft.<\/span><\/p>\n

In Brasov wartet dann schon die n\u00e4chste \u00dcberraschung auf uns. Zwei Freunde aus der Westschweiz, mit Velo unterwegs in die Mongolei (www.mymietmarc.blogspot.com<\/a>) haben den Umweg \u00fcber Brasov auf sich genommen um uns zu treffen \ud83d\ude42 Das Treffen ist ja schon lange geplant, schien jedoch unm\u00f6glich da die beiden in der Donauebene waren und wir eben hier in Brasov, der Busverkehr macht\u2019s jedoch m\u00f6glich. Wir laden die Beiden f\u00fcr den n\u00e4chsten Tag in unsere h\u00fcbsche Pension 15 KM ausserhalb der Stadt ein, wo wir dann 3 Tage zusammen verbringen und vom sch\u00f6nen, WARMEN Aufenthaltsraum profitieren (auch in Rum\u00e4nien macht sich langsam der Winter breit). Zusammen besuchen wir das Schloss Bran, und schnuppern etwas Dracula und Vampir-Feeling. Wir sind aber keiner dunklen Schattengestalt begegnet und darum immer noch \u201evoll-Blut\u201c. Da sich leider 1 Tag sp\u00e4ter der Schnee auf dem Innenhof der Pension niederlegt beschliessen wir die Reise gen S\u00fcden anzutreten. Wir verstauen also Marc\u2019s Velo auf dem Velotr\u00e4ger, Marc und Mymi, Mymi\u2019s Velo und die vielen Velotaschen in unseren kleinen Snoopy, und fahren nach Bukarest. Zum Gl\u00fcck hat Snoopy die Winterreifen schon angeschnallt, sonst w\u00e4ren wir unterwegs ziemlich ins Schlittern gekommen (Schneefl\u00f6cklein, weiss R\u00f6cklein), pfui pfui pfui.<\/span><\/p>\n

Sonntag, 10. Oktober 2010, zu Viert machen wir uns auf in die Stadt. Wir m\u00fcssen durch ein kleines Waldst\u00fcck bis zur Bushaltestelle laufen da wartet auch schon \u00dcberraschung Nr. 1 auf uns. Ein Rudel wilder Hunde springt mit Tempo 50 bellend und jaulend auf uns zu. Die sehen nicht aus als wollten sie Kaffee mit uns trinken (Bukarest ist bekannt f\u00fcr seine \u201eaggressiven\u201c streunenden Hunde). Wir fliehen also im Eiltempo raus auf die Strasse um schon mal eine gewisse \u201eGrenze\u201c zwischen uns und die Hunde zu bringen. Gleich wird uns auch klar, dass wir keine Chance haben den Viechern zu entkommen. Wir halten abrupt an und schreien im Chor die Hunde an und stampfen wie wild auf den Boden (nicht nur die Hunde haben sich daran erschreckt, wir mindestens genauso ;-)). Das muss eine ohrenbet\u00e4ubende Attacke gewesen sein, denn die Hunde ziehen den Schwanz ein und springen bellend zur\u00fcck in den Wald. Phu, unser Puls muss sich nun erst mal wieder von 180 \u201erunter beruhigen\u201c. F\u00fcr den restlichen Weg haben wir alle einen grossen h\u00f6lzernen Stock dabei, sicher ist sicher. Im Bus wartet dann die \u00dcberraschung Nr. 2 auf uns. Wir k\u00f6nnen weder an der Haltestelle noch beim Buschauffeur noch irgendwo im Bus ein Ticket kaufen. Wir beschliessen gemeinsam, dass im Falle einer Kontrolle, wir einfach auf \u201ebl\u00f6d\u201c stellen. Ein Mann im Bus der etwas franz\u00f6sisch versteht ermahnt uns, dass dies keine gute Idee sei, weil die Bussen enorm hoch seien. Der liebe Sorin steigt darum extra mit uns bei der n\u00e4chsten Haltestelle aus und kauft Tickets f\u00fcr uns. Zur\u00fcck im Bus f\u00e4ngt er an die Geschichte der Diktaturzeit Ceausescus in Rum\u00e4nien zu erz\u00e4hlen und zeigt uns im vorbeifahren welche Geb\u00e4ude die Schaupl\u00e4tze der blutigen Revolution waren. Er bietet uns zudem an, uns durch die Stadt zu f\u00fchren, mit welchen Emotionen und mit welchem Herzblut er das macht, kann man fast nicht in Worte fassen. Wir haben also das geschichtstr\u00e4chtige Bukarest in einer einzigartigen Art kennen lernen d\u00fcrfen. Wir haben Sorin danach zu einem Bierchen eingeladen wo dann auch \u00dcberraschung Nr. 3 auf uns wartet. Sorin ist professioneller Violinen-Spieler an der Bukarester Oper und packt im Restaurant spontan seine Violine aus und begleitet live die klassische Oper Carmen, welche gerade aus dem Lautsprecher ert\u00f6nt. Sozusagen ein St\u00e4ndchen f\u00fcr uns. Wow, wieder eine wundervolle Begegnung mehr hier in Rum\u00e4nien. Mit diesen sch\u00f6nen Eindr\u00fccken machen wir uns tags darauf auf den Weg nach Bulgarien. Genau, wir haben unsere Reisepl\u00e4ne ge\u00e4ndert. Da in Montenegro und Kroatien auch bald der Winter einzieht werden wir etwas mehr in den S\u00fcden ziehen. Via Athen f\u00fchrt uns der Weg nach Kalymnos, wo wir unsere Reise mit etwas Ferien und Klettern ausklingen lassen wollen.<\/span><\/p>\n

Mit schwerem Herzen verlassen wir am Abend des 11. Oktobers 2010 im Licht der untergehenden Sonne Rum\u00e4nien. Ein Rum\u00e4nien, das so viele positive Eindr\u00fccke hinterl\u00e4sst und sich mit so vielen wundersch\u00f6nen Natursch\u00e4tzen schm\u00fcckt. Ein Land welches uns die bisher sch\u00f6nsten und emotionellsten Begegnungen mit einheimischen Menschen geschenkt hat, wir sind dankbar f\u00fcr diese wundersch\u00f6ne Zeit. Auf Wiedersehen.<\/span><\/p>\n

Bis bald<\/span><\/p>\n

Rebi und Tinu<\/span><\/p>\n\n\n\n\t\t\n\t\t\t\t