N 71°11’08’’ – Ziel erreicht :-)

Nach der Walsafari haben wir nach der Überfahrt mit der Fähre (mit Sichtung eines Wals!) wieder Festland unter den Füssen. Hammerfest, die nördlichste Stadt soll gemäss „Lonely Planet“ ziemlich „ugly“ sein. Nichts desto trotz wollen wir uns dort mal ein wenig umsehen und siehe da, sooo hässlich finden wir die Gegend hier gar nicht. Wir trinken (wieder Mal) leckeren Cappuccino, laufen den Hausberg (Hügeli) „Salen Hill“ hoch und geniessen die Aussicht.

Minutiös verfolgen wir seit Tagen den Wetterbericht der hier in Norwegen, einzigartig, stündlich angegeben wird. Da das schöne Wetter erst für den 07. Juli 2010 am Nordkap vorausgesagt wird, entscheiden wir uns noch eine Nacht in der Gegend rum zu verweilen. Auf der Halbinsel Straumsnes verbringen wir den Abend mit Fischen und sind mal wieder so richtig erfolgreich, tataaaa, endlich mal ein grosser Dorsch der gebissen hat! Der rettet uns wohl vor einer Seelachs-Vergiftung (*lol*). Wir haben uns beim schreiben dieses Blogs entschieden nun nicht jeden weiteren Fang – abgesehen von den spektakulären – mitzuteilen, wir wollen euch ja nicht mit Fischen langweilen ;-). Aber der Dorsch gehört halt nun Mal zu den „Spektakulären“ ;-).

Bei schlechtem Wetter fahren wir die rund 200 km bis ans Nordkap bzw. bis 7 km vor dem Nordkap. Von hier aus können wir an den eigentlichen nördlichsten Punkt, den Knivskjelodden (N 71°11’08’’) wandern. Das Schönwetter-Fenster ist vorgesehen von 20:00 Uhr bis 12:00 Uhr am nächsten Tag. Wir hauen noch ein paar Pasta in den Magen und legen uns noch 2 Stunden hin, bevor der Wecker uns um 20:30 Uhr aus dem Halbschlaf kräht. Nebel, ZÄHER Nebel liegt schwer über der Gegend. Wir haben jedoch immer noch Vertrauen in den Wetterbericht und laufen los. Es kommen uns einige Wanderer entgegen und fragen ungläubig ob wir auch WIRKLICH dorthin laufen wollen, der Weg ist bei diesem Nebel nicht überall leicht auszumachen und 18 km nicht zu unterschätzen… ja, Rebi und Tinu laufen weiter… und werden eine ¼ Stunde später belohnt! Am Himmel zeigen sich erste blau schimmernde Fenster, in der Ferne leuchtet die Sonne weiss-gelb durch den Nebel. Eine halbe Stunde später wissen wir gar nicht mehr wie Nebel aussieht, danke Petrus! Der Weg ist etwas beschwerlich, kreuz und quer stehende Steine erschweren das gehen aber egal, der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Nach fast 3 Stunden Marschzeit erreichen wir also den nördlichsten Punkt, Knivskjelodden! Das Nordkap zu unserer Rechten präsentiert sich uns in schönem Sonnenlicht, schon bald stehen wir auch dort drüben ;-). Wir setzen uns hin und nehmen uns kurz die Zeit zu verschnaufen und lassen die bisherigen Erlebnisse Revue passieren, unser nördlichstes Ziel ist erreicht. Ein klein wenig Wehmut schwingt mit aber mit positiven Gedanken und grossem Glücksgefühl nehmen wir den Rückweg in Angriff. Ca. nach Kilometer 15 erhöht sich die Stolper-Quote drastisch denn die Füsse sind nun schwer wie Blei. Die Wanderung ist wunderschön jedoch muss man sich das Gesehene verdienen. Noch den kleinen Hügel hoch und endlich, da vorne steht Snoopy auf dem Parkplatz, wir haben’s geschafft 🙂 Wir fahren gleich los rüber ans „offizielle Nordkap – das für die 200’000 Touristen jährlich“. Da es 04:00 Uhr in der Früh ist, profitieren wir davon, dass sich im Zahlhäuschen Niemand befindet und wir uns pro Person CHF 40 sparen können. Knips Knips, ein paar Fotos und dann langsam aber sicher Schlafplätzchen suchen und die Beine hochlagern… chhhhh-zibüüüüüü…. zufrieden schlafen wir nach einem erlebnisreichen Tag ein.

Am nächsten Tag fahren wir denselben Küstenweg (aber mit viel Sonnenschein) wieder runter in Richtung finnische Grenze, wir freuen uns auf die kommende Zeit und auf eine neue Landschaft mit vielen spannenden Erlebnissen, good bye Norway, we will come back 🙂

Liebe Gedanken von den 2 Globetrottis