Auf Zick Zack Kurs Richtung Norden

Der Weg bis zu den Lofoten hält viele Up’s und Down’s für uns parat. Sei es topographischer, meteorologischer, Gas-technischer, „animalischer“ oder launischer Natur. Wir fahren von Bergen aus kreuz und quer durchs Land, bestaunen viele Fjorde, fahren steile Pässe hoch und passieren sanfte Täler die mit einsamen Bauernhöfen gespickt sind. Vorbei an gurgelnden Bächen und tosenden Wasserfällen (der Storseterfossen zeigt sich uns sogar „von hinten“). Haben bei arktischen Temperaturen den Polarkreis „überfahren“ und sind mitten durch das grosse Loch im Felsen gewandert, ganz schön Abwechslungsreich die 8 Tage 🙂 Frau Holle lässt es auf den Gipfeln schneien, die Sonne lächelt uns dann und wann zu, der Himmel schickt weisse Wolken umher und dann war da noch dieser dauerhafte, lang anhaltender Regen der uns dann und wann etwas an der guten Laune genagt hat. Diverse gemütliche Kaffee’s und viele Kilometer Autofahrt haben uns aber über die trüben Tage weggeholfen. Norwegen ist eben auch schöner wenn sich etwas blau am Himmel zeigt 😉

Viele Male hat Tinu die Fisch-Köder ausgeworfen und wieder eingezogen ohne Erfolg. Jeder Fischer wird genauestens unter die Lupe genommen, wer hat welchen Köder und warum beissen die bei uns einfach nicht? Und dann endlich, die Erlösung (klingt dramatisch, ist auch so :-)). Am Montagabend, Rebi hat gerade feinen Wildlachs in der Pfanne, schreit Martin vom Floss weiter unten: „i ha Eine, chum schnäu“. Rebi springt davon, holt den Holzhammer (um das Ding dämmrig zu hauen) und staunt ab dem riesen Fisch der da an der Angel hin und her schwimmt. Rausholen müssen wir den von Hand, der bricht uns sonst die Rute entzwei. Ein wunderschöner Seelachs (heisst fälschlicherweise Lachs, gehört aber zu den Dorschen) hat den Weg an Land und schon Bald in unsere Pfanne gefunden, mmmmmh lecker das Kerlchen!

Und der Petri bleibt uns auch am Saltstraumen heil, wir haben beide 2 schöne Seelachse rausgezogen 🙂 Erstes Erfolgserlebnis für Rebi also und da hat ihr doch die Möwe noch fast den Fisch gestohlen (fiese Biester!!). By the way, der Saltstraumen ist der grösste Gezeitenstrom der Welt. 4x täglich zwängen sich 400 Milionen (!) Kubikmeter Wasser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten durch die kleine Passage zwischen Meer und Fjord. Dieses Schauspiel hat uns sehr beeindruckt.

Ach ja und GRATULATION der CH-11 für das 1:0 gegen Spanien, die Spanier im Pup wo wir uns den Match angesehen haben (bei Regen!) waren weniger „amused“, die sprechen ja sonst schon schnell aber wenn sie dann noch fluchen, dann fliegen die Wort-Fetzen. Na wenigstens war das übrige randvoll-gestopfte Pup auf unserer Seite (komischerweise alles Chilenen ;-)).

Und dann ist da noch die Sache mit dem Gas. In Norwegen (übrigens auch in allen übrigen Ländern die wir noch bereisen werden) gibt es keine (wirklich keine!) Möglichkeit unsere CampinGaz-Flaschen füllen zu lassen. Die eine Flasche ist schon leer und wie lange die Zweite noch hält ist ungewiss. Der gute Mitarbeiter der VossGas-Firma hat uns belächelt und uns mit ganz wenig englisch erklärt, dass unsere Gasflaschen nicht gefüllt werden können, „because of BUMM“! Aha. Shit! Wie lange wir noch warm essen können ist daher ungewiss. Nachdem wir Snoopy also ganz ausgeräumt haben (hat den Vorteil, dass man einen Überblick über die Vorratskammer erhält) entschliessen wir uns einen Gasadapter zu kaufen und 3 kleine Gas-Reserve-Flaschen welche wir dann hoffentlich auch in Finnland, Estland, Lettland etc. erhalten werden. Denn auch hier ist der Preis heiss. Aber wenigstens so was wie ne Lösung ist auch für dieses Problem gefunden. Ach und 3 Tage später finden wir also doch so ne Gas-Firma die unsere CampingGaz-Flaschen füllt ½ so  teuer wie in der CH. Sachen gibts! 🙂 Das wird nun bei uns unter „Erfahrung“ abgebucht.

Huch und fast hätten wir vergessen, beim Elch Nr. 4 haben wir nicht mal mehr angehalten 🙂 Klingt komisch, iss aber so 🙂 Wir haben also die ersten Elch-Begegnungen hinter uns, sind ja voll cool die Viecher, und irgendwie noch hübsch, trotz dem komischen Buckel (möchte-gern-Kamele ;-)). Und da wir nun diesen „Mythos“ gesehen haben, haben wir und auch Snoopy den Elch-Test bestanden und offiziell mit Kleber gefeiert.

Wir verbringen nun die 2 verbleibenden Regentage hier in Bodø bevor wir die Überfahrt auf die Lofoten in Angriff nehmen (Rebi wird dann wieder mal auf „Stugeron“ sein ;-)). Wie schön es ist, nach 8 Tagen „Wildnis“ mal wieder unter einer warmen Dusche zu stehen „tschuder“. Wir freuen uns sehr darauf und hoffen, dass uns auch die Sonne begleiten wird.

Alles Liebe von den elch-fischenden Polarfüchsen in Bodø Rebi und Tinu